Warum ist Motorsport in der Schweiz verboten?

Es geschah ungefähr bei der 2h Marke während des 24h-Rennens in Le Mans 1955. Der Franzose Pierre Levegh verlor nach einer Kollision Eingangs der Start-Ziel Geraden die Kontrolle über seinen Rennwagen und flog mit über 250km/h in die Haupttribüne. Der Unfall tötete 85 Menschen inkl. Levegh und verletzte mehr als 100. Damit gehört der Zwischenfall zu einem der tragischsten in der Geschichte des Motorsports. 

Kurz darauf entflammten hitzige DIskussionen in ganz Europa über die Sinnhaftigkeit eines so gefährlichen Sports - ganz vorne dabei, die Schweiz. Speziell der Kirchenbund drängte auf ein Verbot und trug das Thema an die Regierung heran. 1958, drei Jahre nach dem schrecklichen Unfall in Le Mans wurde der Motorsport in der Schweiz verboten. Einzige Ausnahme sind wenige Bergrennen und ähnlichen Veranstaltungen, die heute noch ausgetragen werden dürfen.

Speziell seit dem Formula E Grand Prix in Zürich 2018 - bei dem die Schweizer Regierung eine Ausnahme zu Gunsten der Veranstaltung angeordnet hat - scheint sich vielleicht etwas zu ändern. Ist die Schweiz an einem Wendepunkt angelangt?

Wenn wir uns die Buchungenen für unseren Trackday in Dijon 2020 anschauen, scheint der Sport in der Schweiz dennoch weit verbreitet. Ebenfalls liest man auch hier in Deutschland immer häufiger von einer momentan laufenden Petition die dafür plädiert, den Motorsport wieder zu erlauben.

Allerdings stellt sich die Frage, ob eine Aufhebung des Verbots für die Schweizer Trackdayfahrer wirklich viel ändern würde. In einem Land das momentan keine Rennstrecken zur Verfügung hat, wird es keine einfache Aufgabe sein eine Neue zu bauen. In vielen Fällen wird man sicherlich auf Widerstand der Bevölkerung, der Politik und Klimaaktivisten stoßen.

Als Beispiel können wir das vor einigen Jahren in Deutschland erbaute Bilster Berg Driving Resort nehmen. Obwohl die Strecke größtenteils für Trackdays und "Marketing"-Veranstaltungen genutzt wird, war und ist der Widerstand groß. Es geht um Lärmbegrenzungen, Naturschutz und wieder einmal die Frage, ob Motorsport in seiner jetztigen Form wirklich noch zeitgemäß ist.

Was glaubt ihr, würde eine Aufhebung des Motorsport-Verbotes in der Schweiz wirklich dazuführen, dass es mehr Strecken für uns Trackdayfahrer gibt? Oder würde doch alles beim Alten bleiben ?

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Quellen: NZZ, Tagesanzeiger, Wikipedia


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